Fantastische Aussichten

 Filme und Serien aus dem D&D Universum

Ok. Wir hatten „Herr der Ringe“, „Game of Thrones“ und jetzt das „Rad der Zeit“. Das ist für Freunde der fantastischen Filme und Serien schon ganz gut. Aber was ist mit den RPG-Fans die den Fantastikladen seit Jahrzehnten am Laufen halten? Speziell Fans von Dungeons & Dragons Welten?

Die mussten sich bislang mit Zitaten begnügen, z.B. in „Stranger Things“ oder „The Gamers“. Besser als nix. Oder mit dem halbfertigen Dragonlance Animationsfilm vorlieb nehmen. Auch besser als nix. Mit den drei selbst benannten „Dungeons & Dragons“-Filmen. Konnte man, sagen wir es mal so, wenig anfangen.

The Legend of Vox Machina

Aber es gibt Hoffnung. Jüngst wurde „The Legend of Vox Machina“ schon für den 28. Januar auf Amazon Prime angekündigt. Die Animationsserie ist aus der Critical Role Live-Streaming Kampagne in der Welt Exandria von Synchronsprecher Matthew Mercer entstanden. Das erfolgreiche Format war so erfolgreich, dass durch eine Kickstarter Finanzierung eine Trickfilmserie erschaffen werden sollte. Das Finanzierungsziel waren 750.000 Dollar. Am Ende wurden es über 11 Millionen Dollar und Amazon Prime sicherte sich die Rechte. Upsi. Geht doch. Der Trailer ist jedenfalls sehr vielversprechend:

Die Story dreht sich um eine Gruppe von Antihelden die sich selbst „Vox Machina“ nennen und die Welt Exandria retten müssen. Das klingt erst mal vertraut, aber der Spaß steckt im Detail. Den die Abenteuer der Gang sind gespickt mit Sauftouren, Kneipenschlägereien und Humor.

Dungeons & Dragons

Sehr nervös darf man allerdings bei dem neuesten „Dungeons & Dragons“ Film sein, der im März 2023 in die Kinos kommen soll. Zwar hat man mit Chris Pine, Michelle Rodriguez und Hugh Grant einen beachtlichen Cast am Start, aber vorherige Filme haben es geschafft Jeremy Irons und (…) also Jeremy Irons zu verhunzen.

Ein paar Infos gibt es schon. So wird der Film in der Welt der Vergessenen Reiche (Forgotten Realms) spielen, ein unglaublich detailliertes und schönes Setting aus der Feder von Ed Greenwood. Pine soll darin einen ehemaligen Agenten der Geheimorganisation der Harfner (Harper) spielen, der mit Barbarin aus einem Gefängnis ausbricht. Später tun sich die beiden mit untalentierten Magier und einem Druiden zusammen, um die Beute zurück zu bekommen, die ihnen durch einen Verrat während eines Raubs durch die Lappen gegangen ist. Der Verräter ist mittlerweile Fürst der Stadt Neverwinter (bekannt aus zahlreichen Computerspielen und Novellen). Eine weitere Schwierigkeit: Der Bösewicht hat mittlerweile einen mächtigen Verbündeten aus den Reihen der Roten Magier, mächtige Zauberer aus dem Land Thay, der sehr dunkle Pläne hat.


Bilder vom Set?

Das klingt alles erst mal gut. Aber die Story birgt viele Stolperfallen. Während die Welt von Exandria kaum aufgearbeitet ist, und die Autoren größtmögliche Freiheit haben, wurden die „Forgotten Realms“ seit den 80er Jahren stetig ausgebaut. Neben der äußerst umfassenden, beschriebenen Kampagnenwelt hat das Setting zahlreiche Beststeller-Bücher hervorgerbracht wie die Roman-Reihe um den Dunkelelfen Drizzt Do'Urden oder das Computerspiel Baldur’s Gate.

Und genau diese Tiefe und den Canon lieben die Fans – das kennt man auch von anderen Marken wie Star Wars sehr gut. Und wenn der Film das nicht berücksichtigt und am Ende vielleicht sogar noch durch alberne Stereotypen ins Lächerliche zieht, wird auch dieses Projekt grandios scheitern. Hoffen wir das Beste.

Text: Markus Brixius