Hurzlmeier Malerei

 Lachen, sinnieren, staunen

Große Pferdebilder, Moderne Hochgebirgsmalerei, Seestücke, Schwarzmalerei, Heiligenbilder: Rudi Hurzlmeier hat für seine Kunst eigene Werk-Kategorien geschaffen. In diesen entfaltet er eine kreative Kraft, die nicht nur von witzig bis tragikomisch, sondern auch von zeitkritisch bis politisch reicht. Nicht zu vergessen, das erotische Spektrum, das er oft ins „Deftige“ ausdehnt. Kein Wunder, dass der Cartoonist, Maler und Autor als ständiger Mitarbeiter des Satiremagazins Titanic tätig ist. Rund 100 Werke auf Leinwand und Papier, die allesamt dort erschienen sind, sind noch bis zum 18. April im Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst zu sehen.

Der Weg des 1952 geborenen Niederbayern führte über eine abgebrochene Lehre als Schaufensterdekorateur sowie verschiedenste Jobs als Hotelbus-Koch, Bühnenbauer, Spezialausstatter fürs Fernsehen, Taxifahrer und Gagschreiber zu seiner wahren Leidenschaft: dem Zeichnen und Malen. Nach viermaliger Ablehnung der Kunstakademie wurde er zum Autodidakten.

Die Künstlerkarriere begann 1980 bei der Münchner Stadtzeitung. Seither arbeitete Hurzlmeier unter anderem für viele Magazine und Zeitschriften im In- und Ausland. Auch über vierzig Bücher und Kataloge dokumentieren das Schaffen. Zudem stellen mehr als hundert Einzel- und Themenausstellungen im In- und Ausland sowie eine Reihe von Auszeichnungen seinen Titel „Meister der Komischen Kunst“ eindrucksvoll unter Beweis.

Die aktuelle Ausstellung in Frankfurt zeige die „besten und komischsten Arbeiten von Rudi Hurzlmeier aus den vergangenen 35 Jahren“ heißt es in der Ankündigung. Ein Besuch verspricht mehr als nur gute Unterhaltung. „Es gibt in diesen Bildern jede Menge zu belachen, doch unendlich mehr zu beschauen, zu bewerten und zu bewundern“, bringt es Titanic-Mitbegründer Robert Gernhardt auf den Punkt. Vor allem die üppig ausgestatteten Gemälde laden zum Versinken und Eintauchen in die oftmals surrealistisch anmutende Welt von Rudi Hurzlmeiers ein. Achtung: Oft ergibt sich auch der eigentliche Witz erst aus der Kombination des Motives mit dem jeweiligen Bildtitel.

Empfehlenswert ist der Besuch der Ausstellung ebenso für alle Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber: Sie können eine Vielzahl an altmeisterlichen Zitaten in den Bildern Hurzlmeiers erkennen, etwa ein Manet-Himmel, der sich über Landschaften wölbt, oder Werke, deren Stile und Techniken an Caspar David Friedrich und Franz Marc erinnern.