Acht eimer Hühnerherzen

 Straight Outta Berlin

Acht Eimer Hühnerherzen. Das Kreuzberger Trio mit dem markanten Namen erfreut sich bereits seit der Bandgründung 2018 großer Beliebtheit über Punkrockkreise hinaus. Unverkrampft setzen Apocalypse Vega (Gesang, Gitarre) AV, Herr Bottrop (Bass, Gesang) HB und Bene Diktator (Schlagzeug, Gesang) BD ihren erfolgversprechenden Mix aus Deutschpunk, Deutschrock und NDW jetzt auf ihrer dritten CD-Veröffentlichung „musik“ konsequent fort. Da lohnt sich der amüsante Blick hinter die Kulissen der AEH, die immer für eine Besonderheit gut sind. Katze aus dem Sack: Dem neuen Album liegt in der Special Edition (Family und Orange) als Besonderheit ein Tagebuch bei. Wer zuschlagen möchte schaut bitte unter tantguerilla.com

Text: Frank Keil Bilder: B. Jubin

Nicht jeder/nicht jedem dürften Acht Eimer Hühnerherzen ein Begriff sein. Zur Klärung: Wie seid ihr auf so einen ausgefallenen Bandnamen gekommen?

AV: Es gab einfach keinen Plan B.

BD: Der Name ist eigentlich gar nicht so ausgefallen, wenn man bedenkt was Menschen (und Tiere) sonst noch so alles essen.

HB: Ein profaner, trauriger und irgendwie existenzialistischer Name: "Acht Eimer Hühnerherzen“ - das sind die zu Katzen- und Hundefutter bestimmten letzten Überreste von mindestens 6000 jungen Vögeln, die nie in ihrem Leben geflogen sind oder das Sonnenlicht gesehen haben.


Herr Bottrop, kannst Du mir eingangs bitte fünf Titel (mit Band oder Interpret/Interpretin) nennen, die Dich als Künstler im Laufe Deiner Karriere musikalisch inspiriert haben?

Anchor HB: Hüsker Dü mit “Pink turns Blue”, die Rolling Stones mit “Paint it Black”, die Sex Pistols mit “Holidays in the Sun”, Toots and the Maytalls mit “Funky Kingston” und Joy Division mit “Shadowplay”.


Wer von euch spielt außer bei AEH noch bei einer anderen Band?

BD: Benedikt Gramm & Band.

HB: Terrorgruppe.


Inwiefern unterscheidet sich das aktuelle Album „musik“ von den beiden Vorgängern „s/t“ und „album“?

AV: Lauter, schneller, breiter!

HB: Wir haben mehr Zeit gehabt für die Recordings, sechs Tage anstatt zwei Tage.

BD: Es sind andere Lieder drauf.

HB: Ganz neue Lieder sogar.

Wie kam es zur neuen Zusammenarbeit mit Kidnap Music aus St. Wendel? Ihr befindet euch da ja unter anderem neben The Baboon Show in namhafter Gesellschaft.

HB: Pascow!!! Diese Band Pascow hat da so einen Sänger. Alex. Der kam immer an zu den Konzerten. Auch hinter die Bühne. Der hat immer nachgefragt und sich erkundigt. Und uns erzählt, dass er da so ein Label hat.

BD: So ähnlich war das, ja.

AV: Danke an Pascow!


Ihr habt immer wieder vielbeachtete Videos gedreht, siehe 2018 „Eisenhüttenstadt“. Zuletzt „Strasse der Gewalt“ und „Farben“. Sind die Clips wichtiger Bestandteil des AEH-Gesamtkonzepts?

AV: Wir haben kein Gesamtkonzept. Jeder darf mal BestimmerIn sein!

BD: Videos gehören ja eigentlich zum Konzept fast jeder Band. Die Machart der Videos gehört aber schon irgendwie zu uns.

HB: Wir nehmen uns viel Zeit beim Planen, aber der eigentliche Dreh dauert dann immer nur drei bis vier Stunden. Meistens vernachlässigen wir die Konventionen von Musikvideoclip-Herstellung - Licht, Ausleuchtung, Stative, Perspektive... alles ohne Bedeutung. Mehr so semi-dokumentarisch und improvisiert.


Die Legalisierung von Cannabis soll unter der neuen Ampel-Regierung Wirklichkeit in Deutschland werden. Chance oder Katastrophe?

BD: Vollkommen in Ordnung und überfällig.

HB. Für die armen verfolgten Menschen im Bundesland Bayern sicher die letzte Rettung.


Wann und warum hattet ihr zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?

BD: Weiß ich nicht mehr. In meiner Jugend habe ich gelernt, wie ich denen am besten aus dem Weg gehe und es funktioniert.

AV: Habe ich ständig! Meistens im Zusammenhang mit Autos, also Fahrzeug- und Fahrerinnenkontrollen, Spiegel abfahren, zu schnell fahren, zu langsam fahren, ohne TÜV fahren, andere Autos anfahren, falsch parken...

HB: ...unschuldige Verkehrsinseln überrollen...


Wie sieht ein perfekter Tag für euch aus?

BD: Keine Ahnung.

HB: Sowas gibt es nicht.

AV: Auf jeden Fall nicht so wie heute.


Auf welcher Bühne sollte man unbedingt mal gespielt haben?

BD: Gibt viele schönen Bühnen und „die Eine“ könnte ich jetzt nicht festmachen.

AV: Vielleicht im Schokoladen Berlin-Mitte?

HB: Ja! Kleine Bühne - aber immer ein wunderbarer Sound! Schokoladen!

Studio 30,Saarbrücken

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