Place Crafting, ein neues Projekt von Collective Paper Aesthetics, untersucht, wie das Kombinieren von Elementen des immateriellen koreanischen Kulturerbes und modernster Kartontechnik innovative Lernumgebungen bilden kann.

Das Projekt begann als eine Studie im Auftrag des „Craft City Lab Competition“ im Jahr 2019, welcher im Rahmen der Cheongju Craft Biennale geschaffen wurde, um die Beziehungen zwischen der Stadt und der Veranstaltung zu untersuchen. Die Cheongju Craft Biennale wurde 1999 als weltweit erste Craft Biennale gegründet und hat sich in den letzten 20 Jahren als bedeutendes zeitgenössisches Handwerksereignis etabliert.

Der Konzeptvorschlag von Noa Haim wurde als eines von fünf Projekten ausgewählt und untersuchte das urbane Verhältnis aus der Perspektive von STEAM Bildung und „Placemaking“. Im Laufe der darauffolgenden zwei Jahre, entwickelte Noa Haim das noch abstrakte Konzept in ein kreatives modulares Multifunktionssystem. Im Sommer 2021 wurde das Projekt ebenfalls gemeinsam mit 10 Studierenden in verschiedenen Maßstäben im Rahmen eines handwerklichen Sommercamps in der Culture Factory C weiter erforscht und etabliert.

Das von Collective Paper Aesthetics entworfene Modell vereint die wichtigsten Prinzipien von Daemokjang und Hanji. Der Begriff Daemokjang bezieht sich auf eine traditionelle koreanische Tischlertechnik, die über Generationen weitergegeben wurden. Eines der Prinzipien der Daemokjang Tischlerei beinhaltet die Montage von vorgeschnittenem Holz vor Ort, das ohne die Verwendung von Nägeln zusammengesteckt wird.

Während sich die Prinzipien von Daemojang in Noa Haims Entwurf durch die interaktiven Verbindungsstücke und partizipativen lokalen Bauprozessen widerspiegeln, ist die achteckige Geometrie des dreidimensionalen Baukastensystems von dem Koreanischen Hanji inspiriert.

Hanji ist traditionelles handgeschöpftes Papier aus Korea, welches üblicherweise an die Holzrahmen von Fenstern und Türen der traditionellen koreanischen Häuser namens Hanok geheftet wird. Während sich die Untersuchung aus 2019 nur auf die mathematische Unterteilung des achteckigen Holzrahmens konzentriert, bieten die traditionelle Designs des Hanji auch Linien, Wellen, Hakenkreuze, Schachbrettgitter und viel mehr an.

Das entwickelte Lern-set von Noa Haim enthält drei achteckige Prismen in drei verschiedenen Größen (Groß, Mittel und Klein), zwei verschiedene Symmetrien (d8 und p8) und zwei verschiedene Verbindungsarten. Die diversen Elemente des Designs ermöglichen die Konstruktion mehrerer geometrischer Konfigurationen, welche während der Veranstaltung nicht nur als ein Teil der Eingangsgestaltungen ausgestellt wurden, sondern auch auf Pop-up-Tischen präsentiert wurden und in pädagogischen Workshops für Familien verwendet wurden.

Die Cheongju Craft Biennale fand vom 8. September bis zum 17. Oktober statt. Ebenso wurde vom 5. Bis zum 7. November ein kleiner Teil der Arbeit auf der Hand Art Korea Suwon Messe im Suwon Convention Centre, Suwon-si, ausgestellt.

Im Allgemeinen betrachtete der Craft City Lab Wettbewerb es als seine Aufgabe, die Hauptbühne der Cheongju Craft Biennale, die Culture Factory C, zu einer symbolischen Zone zu entwickeln, die die Werte der Craft City Cheongju durch das Anwerben von Ideen und Plänen durch Studien und Veröffentlichungen enthüllen könnte.

Collective Paper Aesthetics entwirft und entwickelt interaktive und STEAM-bildende Materialien in Form von Pop-up-Architektur und Einrichtungsgegenständen. Auf diese Weise bietet das Studio eine einzigartige Erfahrung, die mathematische Expertise, praktisches Ingenieurwesen und universelles Design als „Placemaking“ vereint. Neben vielen bekannten Institutionen wie dem MUDAM Luxembourg, der National Gallery Singapore, und dem Tate Modern in London, arbeitete Collective Paper Aesthetics kürzlich ebenfalls mit dem Humboldt Forum in Berlin zusammen um erfolgreich ein Projekt für die Eröffnungsveranstaltung zu realisieren.